Um die ärztliche Versorgung auf kommunaler Ebene zu diskutieren und gemeinsam Handlungsmöglichkeiten sowie die mögliche Rolle der Kommunen herauszustellen hat Monika Gabel von der Geschäftsstelle der Gesundheitsregionplus Landkreis und Stadt Aschaffenburg die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Landrat Dr. Alexander Legler und Oberbürgermeister Jürgen Herzing eingeladen.
Die Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus hat dafür einen kurzen Überblick über die Grundlagen, Entwicklungen und Herausforderungen der ärztlichen Versorgung gegeben. Es besteht ein erheblicher Handlungsbedarf aufgrund der Altersstruktur und aktuellen Entwicklungen in der medizinischen Versorgung. Etwa ein Drittel der Hausärztinnen und Hausärzte in der Region sind in einem Alter, in dem sie über eine Nachfolgeregelung nachdenken.
In seinem Fachvortrag ergänzt Oliver Legler vom Kommunalbüro für ärztliche Versorgung die Grundlagen der vertragsärztlichen Bedarfsplanung, zentrale Entwicklungen sowie Lösungsoptionen auf Gemeinde- und Kreisebene. Vor allem durch die Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen können die Kommunen einen Beitrag leisten. Sie können beispielsweise durch Standortmarketing oder bei der Aus- und Weiterbildung flankierend unterstützen und so die Niederlassungsentscheidung fördern. Um den Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, wird den Kommunen die Förderung und Umsetzung interkommunaler Strategien und das frühzeitige, fraktionsübergreifende Gespräch empfohlen.
Bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister die Problematik bereits sehr genau in ihren Gemeinden verfolgen und insbesondere auch in der Realität ein anderes Bild wahrnehmen, als es durch die Zahlen vermittelt wird. Die Herausforderung besteht demnach darin, Ärztinnen und Ärzte mit attraktiven Angeboten für eine Niederlassung in Hausarztpraxen auf dem Land zu begeistern.
Für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung ist die Kassenärztliche Vereinigung (KV) zuständig, gleichwohl können die Kommunen dazu beitragen, Ärztinnen und Ärzte für ihre Gemeinden zu gewinnen. Die Gesundheitsregionplus unterstützt bei der Vernetzung und Maßnahmenplanung und hilft den Kommunen zum Beispiel durch Einzelfallberatungen zur ambulanten medizinischen Versorgung.