Bevölkerungsbefragung zu Gesundheitsthemen in Landkreis und Stadt Aschaffenburg

Mit einer repräsentativen Befragung von Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen der Gesundheitsregionplus wurde im November bis Dezember 2022 ermittelt, was den Menschen in der Region beim Thema Gesundheit wichtig ist und wie ihre Einschätzung zur gesundheitlichen Versorgung ist. 

Im Mittelpunkt der Befragung steht die Beteiligung der Menschen, um ihre Wahrnehmung der Gesundheitsversorgung vor Ort zu ermitteln. Diese Informationen sind eine wichtige Ergänzung quantitativer Daten z. B. aus den Bereichen der Gesundheits- und Sozialberichterstattung.

Ziel der Befragung ist es, ein möglichst genaues Bild über die Gesundheitskompetenzen, die Einschätzung der Bevölkerung zu Gesundheitsthemen sowie deren Bedarfe und Wünsche zu erhalten. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, Defizite und Verbesserungspotenziale zu benennen und konkrete Vorschläge zu machen.

Die Erhebung wird genutzt, um notwendige Verbesserungen zu erkennen, zu priorisieren und entsprechende Entwicklungen voranzubringen. Den verantwortlichen Akteuren soll ein realistisches Bild der Gesundheitsversorgung in der Region widergespiegelt werden, um sie damit passgenau auf die Handlungsbedarfe hinweisen zu können.

Der besondere Wert der Befragung liegt darin, alle Befragten als individuelle Expertinnen und Experten mit Wissen über ihr Lebensumfeld einzubinden und den Austausch, die Interaktion und das Mitwirken der Bevölkerung damit zu fördern.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Kernaussagen

  • Die Ergebnisse zeigen, dass die Bevölkerung in der Region Aschaffenburg ihren derzeitigen Gesundheitszustand überwiegend als gut bis zufriedenstellend bewerten. Um gesund zu bleiben, sind den Befragten Ernährung und Bewegung am wichtigsten sowie das Zusammensein mit Familie, Freundinnen und Freunden.
  • Vorsorgeuntersuchungen werden von der Bevölkerung regelmäßig wahrgenommen. Die Inanspruchnahme von krankenkassenfinanzierten Früherkennungsuntersuchungen im Bereich der Krebsfrüherkennungsuntersuchung sowie der alle drei Jahre angebotenen Gesundheits-Checks ab 35 Jahren ist ausbaufähig.
  • Der Gesundheitsbericht zeigt, dass die medizinische Versorgung gemessen an den Planungsvorgaben derzeit als gut einzuschätzen ist. Die Bürgerinnen und Bürger aus Landkreis und Stadt Aschaffenburg sind laut der Umfrage im Großen und Ganzen zufrieden mit ihrer Gesundheitsversorgung vor Ort, dennoch gibt es Verbesserungspotential.
  • Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind im Allgemeinen mit der regionalen Gesundheitsversorgung zufrieden. Die Unzufriedenheit ist hauptsächlich auf die Wartezeit auf Termine und Mangel an (Fach-) Ärztinnen und Ärzte zurückzuführen. Die hausärztliche Versorgung ist überwiegend wohnortnah und wird mehrheitlich mit dem Auto erreicht.
  • Laut dem Ergebnisbericht wird v. a. die Versorgung mit Kinderärztinnen und -ärzten trotz des hohen Versorgungsgrades insgesamt relativ negativ bewertet. Rund 37 % der Befragten mit minderjährigen Kindern schätzen die Versorgung als „weniger gut“ bis „schlecht“ ein.
  • Vorhandene präventive Gesundheitsangebote werden von der Bevölkerung vielfach genutzt, besonders von Krankenkassen und Vereinen. Am ehesten wird der Wunsch nach Sportangeboten, wie z. B. ‚Wassergymnastik‘, ‚Fahrradstrecken‘ oder ‚kostenlose Bewegungsangebote im Park‘; psychologische Hilfe, wie z. B. ‚Beratung zur psychischen Gesundheit‘ oder ‚Angebote zur Förderung der psychischen Gesundheit / psychotherapeutische Anlaufstellen‘ geäußert sowie eine schnellere Terminvergabe bei Ärztinnen und Ärzten gewünscht.
  • Die Servicenummer 116 117, um schnell ärztliche Hilfe oder einen regionalen (Fach-) Arzt- bzw. Psychotherapietermin zu bekommen, ist mehrheitlich bekannt und wird genutzt. Knapp jede fünfte Person kennt die Telefonnummer jedoch noch nicht.

Erster Regionaler Gesundheitsbericht
für die Gesundheitsregionplus Landkreis und Stadt Aschaffenburg

Der Gesundheitsbericht liefert Informationen zur Bevölkerung und dem sozioökonomischen Status.  Zudem beschreibt er Gesundheitsmerkmale aus den Bereichen gesundheitliche Situation, Gesundheitsverhalten sowie medizinische und pflegerische Versorgung.

Ziel des Berichts ist es, die gesundheitliche Lage und Versorgung der Bevölkerung in der Region zu beschreiben und dabei den vordringlichen Handlungsbedarf aufzuzeigen.  Die Ergebnisse der 70 untersuchten Gesundheitsmerkmale des Gesundheitsberichts bieten die empirische Basis, konkrete und passgenaue Maßnahmen für die regionalen Bedürfnisse abzuleiten. Sie können zudem als Grundlage für die Planung der gesundheitlichen Versorgung sowie der Gesundheitsförderung und Prävention dienen.

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